Kommuniqué Zur aktuellen Lage

Die ausgeschlagene Vertragsverlängerung von Marc Fascher sorgte in den letzten Tagen für große Wellen in der Anhängerschaft des SC Preußen. Anscheinend ist dadurch mehr und mehr Fans bewusst geworden, was wirklich seit Jahren in den Führungsgremien unseres Vereins vor sich geht. Eine befreundete Clique versucht sämtliche Ämter des Vereins zu besetzten, mobbt alteingesessene oder unbequeme Mitarbeiter aus dem Verein und macht Preußen Münster zum Spielball ihrer Interessen. Wir wollen in diesem Textauszug sachlich und argumentativ darlegen, warum die aktuelle Führungsriege dem Verein schadet und die Forderung heißt: Pfeiffer, Bäumer, Vorstand raus! Den gesamten Kommentar und weitere Entwicklungen könnt ihr in Omertà Ausgabe #56 lesen, die zum Heimspiel gegen Jena erscheint.

Das Hauptproblem des SC Preußen Münster ist die Vetternwirtschaft in den Führungsgremien. Hier mal ein kleiner Abriss:
Der Vorstand soll den sportlichen Leiter kontrollieren, faktisch sitzt der sportliche Leiter selbst im Vorstand.
Der Aufsichtsrat hat laut Vereinssatzung die Funktion, den Präsidenten und den Vorstand zu kontrollieren, im Endeffekt sind Aufsichtsratschef Thomas Bäumer und Präsident Marco de Angelis sehr gut miteinander befreundet und greifen sich gegenseitig gerne unter die Arme.
Der Ehrenrat hat eigentlich nur die Aufgabe die Ordnung im Verein zu wahren und Streit zu schlichten, praktischerweise ist auch hier der Ehrenratsvorsitzende in Person von Herrn Dr. Pfeiffer ein langjähriger Freund von Marco de Angelis und selbstverständlich auch mit Thomas Bäumer gut bekannt. Zudem mischt sich der Herr auch in Bereiche ein, die weit über seinen Kompetenzbereich hinausgehen. Der Ehrenrat entscheidet außerdem wer überhaupt geeignet ist um in den Aufsichtsrat zu kommen. Vor unliebsamen Bewerbern sind die Herren somit geschützt.
Und wie verhält es sich mit den Medien? Die WN sitzt seit diesem Jahr wieder selbst im Aufsichtsrat, vertreten durch den Marketingleiter Mark Zahlmann und scheint bewusst auf vorstands- und aufsichtsratkritische Artikel zu verzichten.

Kontrolle? Fehlanzeige! Natürlich, die entsprechenden Leute können durchaus miteinander befreundet sein, aber niemand wird leugnen können, dass diese Freundschaften über eine professionelle Ebene hinausgehen und somit die handelnden Personen die ihnen angedachten (Kontroll-)Funktionen nicht erfüllen können.
Kritischer wird es dann noch, wenn es den Anschein hat, dass auch weitere Freunde im Verein untergebracht werden sollen. Freund Nummer eins, der im Verein untergebracht wurde, war Sercan Güvenisik, Klient von Marco de Angelis Anwaltskanzlei und langjähriger Bekannter des Präsidenten. Ohne Zweifel hat Güvenisik in der Vergangenheit gezeigt, dass er ein guter Stürmer sein kann. Ausraster auf und neben dem Platz nahmen jedoch so überhand, dass sich Marc Fascher berechtigterweise gezwungen sah, den Topverdiener der Mannschaft, mehrmals zu suspendieren. Den Vorstand interessierten die Entscheidungen des Trainers nicht, Güvenisik wurde beide Male durch Eingriffe des Vorstands wieder zum Training zugelassen. Das ist ein Eingreifen in den sportlichen Bereich, das weit über die eigentlichen Funktionen der beteiligten Personen hinausgeht. Und das zu Recht, oder meint einer, dass ein Anwalt, ein Unternehmer und ein Ex-Stürmer ohne Berufserfahrung mehr Kompetenzen zur Mannschaftsführung haben als ein ausgebildeter, erfahrener und erfolgreicher Trainer? Dass das die Atmosphäre in der Mannschaft zerstört, sollte allen klar sein. Auch die Autorität des Trainers wurde hiermit untergraben. Dies wurde durch kritische, fast angreifende, Aussagen von Thomas Bäumer nach Spielen der Preußen weiter forciert(Aussage vom Aufsichtsratsvorsitzenden nach dem Heimspiel gegen Chemnitz am 11. Dezember 2011:“Kindergarten…wie kann man so dilettantisch auswechseln.“). Nochmal: Die Aufgabe von Thomas Bäumer ist die Kontrolle des Vorstands und nicht das Einmischen in den sportlichen Bereich, für das er weder kompetent noch befugt ist.

Die Demontage des Trainers wurde mit der Ernennung von Stephan Küsters als Teamkoordinator auf die Spitze getrieben – Freund Nummer zwei. Ein Amt, das – so der Wortlaut – „ein Bindeglied zwischen den Spielern, Trainerstab und Sportvorstand Carsten Gockel“ sein soll. Diese Funktion sollte der Trainerstab und Mannschaftsrat selbst erfüllen und nicht die Einrichtung einer weiteren Stelle erfordern. Vielmehr hat es den Anschein, dass Stephan Küsters, der schon lange um alle Entscheidungsträger bei den Preußen herumscharwenzelt um endlich einen Job beim SCP zu bekommen, als Informant für den Vorstand eingestellt wurde, der dem Trainer offensichtlich nicht (mehr) zu vertrauen scheint. An ein vernünftiges, konzentriertes Arbeiten ist so nicht mehr zu denken. Ein konsequenter Typ wie Marc Fascher ließ sich das verständlicherweise nicht gefallen und zog den Schlussstrich unter das Kapitel bei Preußen Münster.

Warum hatte der erfolgreichste Trainer seit Helmut Horsch nach dem Aufstieg, einer erfolgreichen Hinrunde und ein halbes Jahr vor Vertragsende noch kein konkretes Angebot zur Verlängerung vorliegen? Und warum hatte sein ungleich erfolgsloserer Vorgänger, Roger Schmidt, bereits frühzeitig einen „Rentenvertrag“ unterschreiben können? Vergleicht man die Bilanz der beiden Trainer sucht man vergebens nach einer Erklärung für ein derartiges Verhalten! Unter Roger Schmidt musste nach einer erfolgreichen Qualifikation für die Regionalliga West Stillstand verzeichnet werden, der sich über anderthalb Jahre hinzog. Obwohl bereits seit einem halben Jahr keinerlei Entwicklung in der Mannschaft zu erkennen war und der Verein in der Viertklassigkeit zu versinken drohte, wurde der Vertrag Schmidts um zwei Jahre verlängert(mit einer Option auf weitere 2 Jahre), um weiter „ein langfristiges Konzept zu verfolgen“. Dieses Konzept sah so aus, dass an Schmidt trotz andauernder Erfolgslosigkeit über ein Jahr festgehalten wurde und die – viel zu späte – Entlassung dem scheidenden Trainer durch den überstürzt (oder gar bewusst bevorteilend?)abgeschlossenen „Rentenvertrag“ eine hohe monatliche Zahlung in der Beschäftigungslosigkeit bescherte. Warum ausgerechnet bei Schmidt? Nun, der Verdacht liegt nahe (und wurde durch einzelne Aussagen in diversen Interviews – „gute Freunde“ – bestätigt), dass durch gemeinsame Urlaubsaktivitäten und Anderes sich mehr als nur eine professionelle Beziehung zwischen Vorstand und Trainer entwickelt hat. Und so wird dann eben auch hier einem Freund geholfen bzw. vereinsschädigend zu lange an ihm festgehalten.

Fascher hingegen ist ein komplett anderer Typ als Schmidt und auch als das Präsidium. Ein ehrlicher, bodenständiger und konsequenter Trainer, der endlich den von allen herbei gesehnten Aufstieg realisieren konnte. In die neue Saison ging der Verein mit einem Etat, der im Mittelfeld der Liga liegt, und dem Ziel nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Die Mannschaft startete unter Fascher hervorragend, eine Handschrift des Trainers war weiterhin erkennbar (was bei Schmidt im Übrigen nie der Fall war, auch wenn der nichts lieber als das behauptete) und wir hielten sogar Anschluss an die Spitzengruppe. Dann kam der Herbst und gebeutelt von Verletzungen, Sperren und dem bereits angeknacksten Mannschaftsgefüge rutschten wir ins Mittelfeld der Liga. Wohlgemerkt – in das Mittelfeld! Nicht auf einen Abstiegsrang und sogar mit den Möglichkeiten in der Rückrunde mit den gesunden Spielern weiter nach oben zu schielen. Aber Herr Bäumer wollte ja lieber schönen Offensivfußball für sein Geld sehen, dafür steht Marc Fascher nicht. Und dass Thomas Bäumer intern und zum Teil auch in der Öffentlichkeit (bspw. auf der JHV) von einem Durchmarsch in Liga zwei redete, ist erstens verblendet und zweitens baut es Druck auf, der absolut nicht nötig ist. Folgerichtig wurden die Vertragsgespräche mit Marc Fascher verschleppt und der Trainer, wie bereits erklärt, weiter demontiert – die Absage und der Schlussstrich Marc Faschers sind die logische Konsequenz. Ein Bedauern ist vom Präsidium nicht wirklich zu hören, klar, schließlich kann jetzt mit einem eher in die Connection passenden Trainer, der sich mehr reinreden lässt, der Aufstieg in Liga zwei angegangen werden. Bei den gehandelten Namen wie Peter Hyballa oder Michael Oenning stehen einem schon jetzt die Haare zu Berge.

Und die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Marc Fascher nur das letzte und prominenteste Opfer in einer Reihe von vom Vorstand ungeliebten Mitarbeitern ist, die durch das arrogante Verhalten der Führungsriege aus dem Verein getrieben wurden. Eine Arroganz, die sich auch seit Jahren im Verhalten uns Anhängern gegenüber zeigt, die – so scheint es – für den Vorstand mehr ein nerviges Anhängsel als die Seele des Vereins sind. Man selbst verbringt seine Zeit inzwischen abgeschottet in der Sky-Lounge und schafft es so gerade einen Container voller Steh-Pissoirs als Lösung des Toilettenproblems zu präsentieren. Insgesamt bietet sich uns ein erschreckendes Bild der Führungsgremien.

Glücklicherweise haben inzwischen aber mehr und mehr Fans begriffen, was in unserem Verein abgeht und äußern ihre Kritik zumindest im Internet. Natürlich ein Unding für die führenden Köpfe, die die Wahrheit wohl nur schwer ertragen. Stattdessen drohen sie lieber mit dem Rückzug aus den Ämtern und aus dem Sponsoring. Wenn einem die Argumente fehlen sicher nicht die schlechteste Idee, aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Und es wird definitiv Leute geben, die die Ämter der besagten Herren übernehmen können, wenn sie zurücktreten. Klar, die stehen nicht gerade in aller Öffentlichkeit Schlange, das wäre auch eine Überraschung bei – mit Ausnahme von Sportvorstand (oder was auch immer er nun macht) Carsten Gockel – ehrenamtlichen Ämtern. Aber Preußen Münster ist ein Verein mit viel Strahlkraft in der ganzen Republik, mit einer ersten Mannschaft in der dritten Liga und einem Stadion, das zurzeit traditionellen Charme und moderne Effizienz ineinander vereint. Natürlich gibt es Leute in Münster, die hierfür gerne ihre Zeit opfern würden – was meint ihr warum die Herren de Angelis und Bäumer trotz allen Gegenwindes so heftig an ihren Posten kleben? Aber Preußen Münster ist nicht der Spielball für Bäumers Millionen, die in die zweite Liga streben, sondern unser Verein, für den in den nächsten 2-3 Jahren zunächst die endgültige Entschuldung und eine Etablierung in der starken dritten Liga ansteht. Auch Sponsoren sind ersetzbar – gerade solche, die versuchen ihren Verbleib und den ihrer Freunde durch Drohungen zu sichern. Unersetzbar sind nur wir, die Fans, Mitglieder und Anhänger unseres Vereins, des SC Preußen Münster!

Schluss mit der Vetternwirtschaft! In unserem Verein kontrolliert kein Gremium mehr ein anderes, eine Clique kontrolliert alles. Der fehlende sportliche Sachverstand, die Einmischung in den sportlichen Bereich und die Demontage des erfolgreichsten Preußen-Trainers seit 20 Jahren lassen nur eine Forderung zu: Pfeiffer, Bäumer, Vorstand raus! Es ist unser Verein, nicht euer Spielball!

0 Responses to “Zur aktuellen Lage”


Comments are currently closed.