Saison 12/13 VfL Osnabrück – SC Preußen

Der erste Sieg in Osnabrück seit 18 Jahren und dennoch ein Tag zum Vergessen für unsere Gruppe.

Bereits kurz vor der Landesgrenze wurden wir von den seit Münster begleitenden Einsatzkräften von der Autobahn auf eine Raststätte gezwungen, um beide Busse und ihre Insassen mit einem Sprengstoffhund und Leibesvisitationen zu kontrollieren. Während der erste Bus kontrolliert wurde, mussten die Insassen des zweiten Busses im Bus verharren, durften nicht auf Toilette und nicht einmal die Türen öffnen um etwas Luft zu bekommen. Detaillierte Einsatzpläne und Luftbilder des Rasthofes, die die Polizisten dabei hatten sprechen gegen die Darstellung vor Ort, diese Durchsuchung sei spontan angeordnet worden. Gefunden wurde bei den Durchsuchungen natürlich nichts.

Nach der Kontrolle wurden wir über einen Umweg, der weitere Zeit kostete, nach Osnabrück gebracht, wo wir kurz nach 13 Uhr eintrafen und noch einen Fußmarsch zum Stadion vor uns hatten. Losgefahren waren wir um 10.30, die normale Ankunftszeit wäre 11.30 gewesen. Dementsprechend überfüllt war bereits der Einlass, an dem viel zu wenig Eingänge geöffnet waren.

Bereits im Vorfeld waren willkürliche Maßnahmen am Eingang von der Osnabrücker Polizei in einem öffentlichen Fanbrief angekündigt worden. Personen sollten aufgrund ihres Aussehens separiert und fotografiert werden, sowie eine Identitätsfeststellung gemacht werden um „betroffene Personen aus der Anonymität der Masse zu holen“. Maßnahmen dieser Art gegen Mitglieder unserer Gruppe konnten nur knapp verhindert werden.

Ebenso wurde in besagtem Info-Flyer von einer Akzeptanz von Fankultur geschrieben, während gleichzeitig auf der Sicherheitsbesprechung ein Maßnahmenpaket beschlossen wurde, das das Verbot nahezu aller Fanutensilien (Fahnen, Banner, Megafone, Trommeln, …) einschloss. Dieses Verbot wurde später dahingehend aufgelockert, als dass Trommeln und Fahnen bis zu einer Länge von 1,50 Metern erlaubt wurden. Dies wurde im Vorfeld dann auch über den SC Preußen Münster und den Sicherheitschef des VFL Osnabrück in der Öffentlichkeit so kommuniziert. Vor Ort war aber weder davon, noch von der im Fanbrief beschworenen „gegenseitigen Akzeptanz und Wertschätzung“ etwas zu spüren. Bis nach Spielbeginn wurde mit den Verantwortlichen diskutiert und versucht eine Lösung zu finden. Während man schriftlich noch davon sprach, dass „ein gegenseitiges Geben und Nehmen Vertrauen schaffen“ solle und man „transparent handeln“ wolle, so war hier absolut nichts davon zu sehen. Vielmehr war das Verhalten der Beamten vor Ort auf Eskalation ausgelegt. Wer, um Pyrotechnik zu verhindern, alle anderen Arten des kreativen Supports versucht zu verbieten, der hat leider nichts verstanden.

Für unsere Gruppe kommt es nicht in Frage Materialien, die uns repräsentieren aus der Hand zu geben. Wir gehen unter keinen Umständen ins Stadion und lassen unsere Fahnen bei irgendwelchen Ordnern, geschweige denn der Polizei. Es ist unser Material und es soll auch unser Material bleiben. Daher war der folgende Schritt der einzig gangbare für uns: Wir blieben 90 Minuten vor den Toren um dort zumindest mit der Mannschaft mitfiebern zu können. Wie sehr sich die Ordner um abgegebene Fahnen kümmern, konnten wir dann während des Spiels sehen: Garnicht! Der Schrank mit vielen schwarz-weiß-grünen Fahnen stand 90 Minuten lang offen und jeder Stadionbesucher hätte diese mitnehmen können.

Ein Derbysieg, den in diesem Moment niemand von uns wirklich feiern konnte. Wir haben als Gruppe keinen Grund für ein solches Verhalten geliefert und können nur fassungslos den Kopf schütteln über das Auftreten der Polizei an diesem Spieltag. Zu guter Letzt zeigten die eingesetzten Polizisten noch wie viel von der Passage „Helft uns, […] dass alle GESUND wieder den Heimweg antreten können!“ aus ihrem Polizeibrief ernst gemeint war, indem ohne explizite Gefahrensituation mit Quarzsandhandschuhen ins Gesicht geschlagen oder aus nächster Nähe mit Pfefferspray rumgeschossen wurde. Uns bleibt es nun, die Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen.

Ihr könnt machen was ihr wollt,
Ultras kriegt ihr niemals klein!
Scheiß DFB!
Scheiß Polizei!

 

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