Saison 11/12 SC Preußen – SV Darmstadt 98

Entgegen der fälschlichen Berichterstattung in der Presse gab es keine Absprache oder Übereinkunft mit der Vereinsführung über ein generelles Spruchbandverbot. Vielmehr wurde uns kurzfristig am späten Freitagabend über den Sicherheitsbeauftragten Roland Böckmann kommuniziert, dass jegliche Spruchbänder von Vorstandsseite aus verboten sind.

Um auf die Praxis dieser Zensur von kritischer bzw. gar jeglicher Meinungsäußerung aufmerksam zu machen, hing ab Spielbeginn der Spruch „Wer zensiert, hat Angst!“ vor unserem Block. Zu diesem Zeitpunkt gab es unsererseits keine Bestrebungen, einen Stimmungsboykott durchzuführen oder gar ausschließlich akustisch gegen den Vorstand zu wettern. Es sollte wie bei den bisherigen Auftritten nach der Winterpause laufen: Während der 90 Minuten zum weitaus überwiegenden Teil die Mannschaft unterstützen und ab und zu unserem Unmut über die Vereinsführung und unserer Forderung nach einem Rücktritt Gehör verschaffen.

Dass nun aber alles anders kam, dafür sorgte der Vorstand, insbesondere in Person von Carsten Gockel, der besagten Spruch „Wer zensiert, hat Angst!“ von Ordnern und Polizei entfernen ließ. „Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ wird überall als Leitlinie von Preußen Münster propagiert und gleichzeitig wird solch – leider wie die Faust aufs Auge passender – Spruch durch einmarschierende Uniformierte abgerissen. Wir sind nicht in Russland oder Korea, nein im Preußenstadion in Münster, wo anscheinend der Vereinsvorstand die Befehlsgewalt über die Polizei hat. Es gab im ganzen Stadion kein beleidigendes oder diffamierendes Spruchband, wenn jedoch eine Vereinsführung so kritikresistent ist und ein simples „Vorstand raus!“ nicht aushalten kann, dann sind die entsprechenden Personen für ihr Amt nicht geeignet.

Alles in allem haben wir auf solch Nachmittage wie am Samstag selber am aller wenigsten Lust und würden – insbesondere in der sich nun sportlich zuspitzenden Situation – viel lieber die Mannschaft unterstützen. Wir wollen diese Spirale nicht ewig weiterdrehen und wollen keine Geisterspielstimmung wie zum Teil gegen Darmstadt am Samstag. Wenn jedoch selbst die sachlichste Kritik verboten und durch Polizeieinsätze unterbunden wird, können wir dies nicht tolerieren und nicht einfach weitermachen wie zuvor.

Die Vereinsführung geht mit Verboten, dem Ordnungsdienst und der Polizei gegen andere Meinungen vor und behauptet im Nachhinein fälschlicherweise in der Presse, dass sich auf einen Verzicht geeinigt worden wäre. Sie lässt somit jegliche Souveränität und Kritikfähigkeit vermissen und sollte konsequenterweise endlich zurücktreten.

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